von Annette Leu
„Himmlische Klänge“ haben „Die Plejaden“, die sich selbst nach einem Sternbild benennen, zu ihrem Motto erkoren. Was haben Sterne mit Musik zu tun? Woher kommt die Vorstellung vom klingenden Universum? Das Weltall ist stumm.
Die Idee der Sphärenharmonie taucht schon im Altertum auf. Der griechische Philosoph Pythagoras (580-500 v. Chr.) begründet die Lehre von einer musikalischen Weltharmonie.
Er sieht Parallelen zwischen kosmischen und musikalischen Gesetzmäßigkeiten, die sich in Zahlen ausdrücken lassen.
Abbildung 1:
Heliozentrisches Weltbild, Scenographia systematis Copernicani.
Andreas Cellarius: Harmonia Macrocosmica, 1660.
Der Zusammenhang zwischen Musik und Kosmos wird weiterhin erforscht und in unzähligen Schriften dargelegt. Im 17. Jahrhundert gewinnt das pythagoreische Gedankengut neue Bedeutung. Die Erforschung der Planetenkonstellationen durch Beobachtung und Berechnung und die Entwicklung des abendländischen Tonsystems laufen parallel. Das heliozentrische Weltbild setzt sich durch, demnach die Sonne das Zentrum unseres Planetensystems bildet. Die fünfte Stufe der Tonleiter heißt „Sol“, was „Sonne“ bedeutet.
Abbildung 2:
Monochord.
Robert Fludd: Utruisque cosmi, Band I, Oppenheim 1617.
Der Physiker und Astronom Johannes Kepler (1571-1630) knüpft an die pythagoreische Lehre an. Er weist nach, dass die Zahlenproportionen der musikalischen Intervalle den Planetenbahnen entsprechen und festigt die Theorie einer Weltharmonik, der ein göttliches Prinzip zugrunde liegt.
Kepler kommt zu der Überzeugung, der Mensch könne über das Gehör vermittels der Musik eine höhere Weltordnung sinnlich erfahren.
Ob diese Theorien heute noch Bestand haben, mag man diskutieren. Gewiss ist, dass die Musik eine grenzüberschreitende Wirkung hat. Sie verbindet die Menschen miteinander und schafft auch eine Verbindung zu einer immateriellen Welt. Die mannigfaltigen Möglichkeiten, welche die Musik bietet, spiegelt sich in der Vielfalt des Repertoires.
„Die Plejaden“ widmen sich der Musik mit Hingabe und freuen sich, ihr Publikum mitzunehmen auf ihre kosmische Reise.
Abbildung 3:
Weltorgel.
Athanasius Kircher: Musurgia Universalis, Rom 1650.